Das EU-Projekt 5G-SMART zeigt, wie mit 5G die Produktion smarter wird
Das Forschungsprojekt 5G-SMART, kurz für “5G for smart manufacturing” wurde nach drei Jahren intensiver Zusammenarbeit erfolgreich abgeschlossen. Ziel des Projektes war es, das Potenzial von 5G in der Fertigungsindustrie zu analysieren und in realen Fertigungsumgebungen zu demonstrieren und auszuwerten. Das von der EU geförderte Projekt hat hierfür ein erstklassiges Konsortium zusammengebracht (u.a., Ericsson, Bosch, ABB, Fraunhofer IPT, Orange, Marposs, u-blox). Neben einer Vielzahl an technischen Berichten des Projektes, sind im 5G-SMART Booklet die Resultate und Erkenntnisse übergreifend zusammengefasst. Die Projektergebnisse richten sich dabei an das gesamte Partner-Ökosystem von Industrie 4.0.
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5G als Industrie 4.0 Schüsseltechnologie
5G ist eine Schlüsseltechnologie in der Industrie 4.0 wenn es darum geht, hochgradig vernetzte Systeme zu entwicklen. Bei der Optimierung und Digitalisierung von Fabriken, Anlagen und Standorten bringt 5G nicht nur den Vorteil der Flexibilität. Die kabellose Echtzeit-Datenkonnektivität erlaubt ein neues Nivau von intelligenter Fertigung und fortschrittlichen Produktionsverfahren zu erreichen. An drei Standorten hat 5G-SMART innovative 5G Testfälle implementiert und ausgewertet und den Einfluss von 5G auf Leistungsindikatoren wie z.B. Produktivität, Effizienz, Mobilität, Flexibilität aber auch Nachhaltigkeit untersucht.
Reale Testfälle in 5G-SMART
Im Halbleiterwerk von Bosch in Reutlingen wurden mobile Roboter getestet, die Ericsson zusammen mit Bosch für 5G fit gemacht hat. Die Roboter werden komplett von der Cloud gesteuert und tauschen wichtige Information wie zum Beispiel gemeinsame Karten und Routenplanungsinformationen in Echtzeit aus. Darüber hinaus haben Wissenschaftler von Ericsson und Bosch zusammen die Auswirkungen von 5G Emissionen auf die äußerst komplexe und sensitive Halbleiterfertigung erforscht.
In einer Smart Factory von Ericsson in Stockholm wurde zusammen mit ABB sowohl die Kollaboration von mobilen und stationären Robotern demonstriert als auch deren Interaktion mit Fabrikpersonal via Augmented Reality (AR).
Am Fraunhofer IPT in Aachen wurde der 5G-Industry Campus Europe – dem größten industriellen Campusnetzwerk in Europa – von 5G-SMART genutzt, um verschiedene Anwendungsszenarien für die Überwachung und Steuerung hochkomplexer Fertigungsprozesse zu demonstrieren.
Die drei genannten Testfälle werden außerdem als „5G-ACIA endorsed Testbed“ geführt. Mehr Infos dazu und weitere endorsed Testbeds finden Sie hier.
Integration und Weiterentwicklung von 5G
Neben den Tests in realen Fertigungsumgebungen wurde in 5G-SMART auch untersucht, welche zukünftigen Anforderungen an 5G-Netze gestellt werden, damit diese die Bedürfnisse der produzierenden Industrie erfüllen. Dazu gehören z.B. Time-Sensitive Networking (TSN), Positionierung und Ende-zu-Ende Zeitsynchronisation.
Um die Integration von 5G in der Fertigungsindustrie zu erreichen, gilt es aber nicht nur die technische Seite zu untersuchen. 5G-SMART hat Schlüsselakteure und deren Rolle in dem sich neu entwickelnden Ökosystem untersucht und auch die jeweilige Unternehmenswertschöpfung durch 5G beleuchtet.
Insgesamt hat 5G-SMART aufgezeigt, welches Potenzial 5G in der Fertigungsindustrie hat, wie sich 5G konkret auf Leistungsindikatoren in der Fabrik auswirken kann und welche Herausforderungen bei der Integration noch erforscht werden. Insbesondere hat das Projekt aber auch dank der erfolgreichen Zusammenarbeit von Partnern aus der Automatisierungs- und Telekommunikationsindustrie sowie der Forschung deutlich gemacht, welche Möglichkeiten und Chancen der digitale Wandel mit 5G hervorbringt.